Die Reise einer Liebesbeziehung gleicht oft einer Fahrt durch unvorhersehbare Gewässer. In den Anfängen schwelgen wir im Glanz der Verliebtheit, doch auf dem Weg durch die Jahreszeiten des Lebens erleben wir Höhen und Tiefen. Die Frage, wie man eine Beziehung länger anhalten lässt, beschäftigt viele von uns. Wir suchen nicht nur nach Schmetterlingen im Bauch, sondern auch nach Möglichkeiten, eine lange, nachhaltige und erfüllte Liebesbeziehung zu führen. In diesem Artikel werden einige wichtige Aspekte beleuchtet, die Ihnen helfen können, die Herausforderungen einer langen Beziehung zu meistern und die Verbindung zu Ihrem Partner zu stärken.
In diesem Artikel…
Für eine lange Beziehung ist nicht nur eine Passung zwischen den Partner wichtig. Für lange Beziehungen sind noch bestimmte Schlüsselelemente entscheidend:
Nach der Verliebtheitsphase nimmt das intensive Gefühl ab. Um die Liebe in einer langen Beziehung aufrechtzuerhalten, ist es daher wichtig, immer wieder positive Gefühle zu schaffen. Komplimente, Zuneigung und Nähe können die Schmetterlinge im Bauch wieder wecken. Kleine Aufmerksamkeiten vermitteln ein Gefühl der Zuneigung. Körperliche Nähe und Intimität sollten nicht zu kurz kommen, da beim Kuscheln und beim Sex das Bindungshormon Oxytocin ausgeschüttet wird, was längere Beziehungen begünstigt.
Lange Beziehungen setzen auf eine offene, ehrliche und respektvolle Kommunikation. Laut Forschungsergebnisse sind Paare, die konstruktiv kommunizieren, zufriedener mit der Beziehung. Paare, die einander in der Kommunikation häufig abwerten, ungerechtfertigt kritisieren und sich übermäßig rechtfertigen, haben eine schlechtere Beziehungsprognose. Negative Kommunikationsmuster finden sich auch bei zufriedenen Paaren, doch ihnen gelingt es leichter, sich aus der Negativspirale zu lösen.
Empathie ist eine grundlegende Zutat für ein harmonisches Beziehungsleben. Wer sich in die andere Person hineinversetzt, betrachtet Situationen nicht nur vom eigenen Standpunkt aus. So gelingt es, Probleme zu lösen und Kompromisse zu finden. Wer starrsinnig an der eigenen Position festhält, riskiert Konflikte, die die Beziehung in Gefahr bringen. Gibt eine Person aber für die andere wichtige Ziele auf, kann die Beziehung auch in Schieflage geraten. Geschickte Kompromisse sind ein Mittelweg, der die Zufriedenheit und Stabilität erhöht.
Mit der Zeit entwickeln Paare ein Wir-Gefühl, das Nähe und Verbundenheit schafft. Gemeinsame Hobbys, Familienzeit und die Urlaubsplanung unterstützen das Wir-Gefühl. Eigene Wünsche, Ziele und Meinungen sollten dabei aber auch nicht verloren gehen. Genügend Freiraum für eigene Hobbys oder individuelle Karriereziele sind wichtig für eine stabile Beziehung. Mit einer optimalen Balance aus persönlichen und gemeinsamen Aktivitäten entsteht eine Beziehungsdynamik, die die Bindung langfristig stärkt.
Kleine Regeln helfen, den gemeinsamen Alltag effizient zu gestalten. Sie legen fest, wer welche Aufgaben (z.B. im Haushalt, bei der Urlaubsplanung, Besorgen von Geschenken oder das Pflegen von sozialen Kontakten) übernimmt. Besonders wichtig ist dieser Aspekt für Paare mit Kindern, da der Familienalltag sehr herausfordernd für die Liebesbeziehung sein kann. Hier ist auch wichtig, feste Zeitinseln für die Zweisamkeit zu vereinbaren.
Einige Forschungsergebnisse legen nahe, dass Beziehungen, die zwischen Mitte 20 und Mitte 30 beginnen, tendenziell länger anhalten. In diesem Alter haben viele Menschen ihre persönliche und berufliche Identität entwickelt und sind oft emotional und sind emotional reifer, was eine stabile Basis für langanhaltende Beziehungen bietet. Eine Studie der Universität von Utah (2014) analysierte über 3.000 Paaren und kam zu dem Schluss, dass Paare, die im Alter von 25 Jahren oder älter heirateten, eine geringere Scheidungswahrscheinlichkeit als diejenigen hatten, die in jüngeren Jahren heirateten. Eine weitere Studie von Nicholas H. Wolfinger (2015) zeigte, dass Menschen, die in ihren späten 20ern oder frühen 30ern heirateten, eine niedrigere Scheidungsquote im Vergleich zu denen hatten, die in ihren Teenagerjahren oder nach ihrem 32. Geburtstag heirateten.
Die durchschnittliche Dauer einer Beziehung variiert stark und kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, darunter die Lebensumstände der Partner, ihre Werte und Ziele sowie ihre Fähigkeit zur Anpassung. Statistiken zeigen jedoch, dass Beziehungen, die auf Vertrauen, Respekt und gemeinsamen Zielen basieren, tendenziell länger halten.
Die durchschnittliche Dauer von Beziehungen unterscheidet sich je nach Land und Kultur. In den USA ist die durchschnittliche Ehedauer in den letzten Jahrzehnten tendenziell leicht gesunken und liegt aktuell bei etwa 8 bis 12 Jahren. In Europa beträgt die durchschnittliche Ehedauer rund 12 bis 14 Jahre.
Im Gegensatz zu ehelichen Beziehungen, die durch Hochzeitsdaten dokumentiert werden können, ist die Länge nichtehelicher Beziehungen oft schwer zu beziffern. Dennoch gibt es einige Studiendaten über die Dauer von nichtehelichen Beziehungen. In den USA haben Forscher des National Center for Family & Marriage Research festgestellt, dass nichteheliche Beziehungen eher kürzer als eheliche Beziehungen anhalten. In Deutschland ergab die Forsa-Umfrage (2016), dass nichteheliche Lebensgemeinschaften durchschnittlich etwa 11 Jahre dauern.
John Gottman, ein renommierter amerikanischer Psychologe und Beziehungsforscher, hat sich intensiv mit der Vorhersage von Beziehungen und der Identifikation von Faktoren beschäftigt, die zu dauerhaftem Glück oder zur Trennung führen können. Er hat einen “Liebeslaboratorium” eingerichtet, in dem er Paare beobachtet und analysiert, um Muster in ihrem Verhalten zu erkennen. Gottman hat bestimmte negative Verhaltensweisen identifiziert, die auf ein erhöhtes Risiko für Beziehungsprobleme und Trennung hindeuten. Das sind die „Vier Reiter der Apokalypse“ – Kritik, Verachtung, Rechtfertigung und Mauern. Gottman hat auch positive Indikatoren für eine stabile Beziehung identifiziert, wie beispielsweise eine gesunde Kommunikation, das Setzen von gemeinsamen Zielen und das Vorhandensein von Freundschaft und Intimität.
Obwohl Gottman durch seine Forschung wertvolle Einblicke in Beziehungen gegeben hat und bestimmte Muster identifizieren kann, betont er auch, dass es keine absolute Sicherheit in der Vorhersage von Beziehungsverläufen gibt. Menschen und Beziehungen sind komplex, und viele Faktoren können zu ihrer Dynamik beitragen. Wichtig ist, aktiv an der Beziehung zu arbeiten, um eine dauerhafte und glücklichen Partnerschaft zu begünstigen.
In meiner Beziehungsberatung PARTNERSCHAFT LERNEN fragen mich Klienten oft, wie sie Krisen in ihrer Beziehung überstehen können und eine erfüllte und stabile Partnerschaft führen können. Im Folgenden habe ich einige Tipps zusammengefasst, die helfen längerfristig glücklich in der Beziehung zu sein:
Indem Sie diese Tipps in Ihre Beziehung integrieren, um eine gesunde und unterstützende Partnerschaft zu gestalten, erhöhen sie Sie die Chancen auf eine langanhaltende Liebe.
Langfristige und glückliche Beziehungen leben von Emotionen und inniger Verbundenheit. Doch ohne Engagement können sogar Partnerschaften mit den besten Voraussetzungen scheitern. Indem man auf eine offene Kommunikation setzt, Kompromisse eingeht, gemeinsame Aktivitäten pflegt, Vertrauen aufbaut, Intimität und Eigenständigkeit wahrt, kann man die Grundlagen für eine dauerhafte Beziehung legen. Beziehungen entwickeln und verändern sich im Laufe der Zeit. Mit der richtigen Einstellung erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, eine langanhaltende und glückliche Beziehung zu führen.
Artikel: Daniela Dvoretska